Du brauchst keinen Doktortitel, um das Tempolimit in Island herauszufinden. Wenn du es jedoch als bloßen Vorschlag betrachtest, wirst du überrascht.
Eine Überraschung mit Radarkameras, Bußgeldern und deiner Mietwagenagentur, die deine Karte schneller belastet als ein Wasserfall im Frühling. Island ist nicht nur wilde Natur, sondern ein Land mit Regeln. Und sie nehmen das Fahren sehr ernst. Zu schnelles Fahren gefährdet nicht nur deine Sicherheit, sondern kann auch deine Versicherung beeinflussen.
Bevor du dich also mit Playlist und blindem Vertrauen auf die Ring Road stürzt, lies das hier. Du erfährst, wie das Tempolimit in Island wirklich funktioniert – und nicht, wie Instagram glaubt, dass es funktioniert.
Warum sind Tempolimits in Island so wichtig?
Tempolimits in Island sind keine langweilige Regel in einem Prospekt. Sie trennen dich von einer Klippe und einer sehr teuren Rechnung für die Moosrestaurierung. Die moosbedeckten Lavafelder Islands erholen sich nicht. Ein falscher Schritt abseits der Straße und der Schaden bleibt jahrzehntelang bestehen (wir lieben unser Moos).
Dann ist da noch das isländische Wetter. Es wechselt schneller als deine Playlist. Sonne? Weg. Jetzt ist es seitlicher Hagel und ein Windstoß stark genug, dein Auto zu bewegen. Kombiniere das mit unübersichtlichen Kurven, lockerem Kies und jemandem, der mit 90 km/h wie auf der Autobahn fährt – und ja, dann wird es schnell gefährlich.
Das Tempolimit in Island schützt Einheimische, Schafe, Touristen und alle, die ohne Vorwarnung die Straße überqueren.
Allgemeine Tempolimits in Island nach Straßentyp
Bevor wir die Straßentypen in Island und ihre Tempolimits aufschlüsseln, solltest du das richtige Fahrzeug wählen. Wenn du noch suchst, miete ein Auto in Island bei uns und vermeide Rätselraten. Alle unsere Fahrzeuge sind voll versichert, road-trip-ready und im Winter kostenlos ausgerüstet.
Fahrzeugtyp | Stadtgebiet | Schotterstraßen | Landstraßen (asphaltiert) |
---|---|---|---|
Busse, Pkw, Motorräder | 50 km/h | 80 km/h | 90 km/h |
Lkw | 50 km/h | 80 km/h | 80 km/h |
Fahrzeuge mit Anhänger oder Wohnwagen | 50 km/h | 80 km/h | 80 km/h |
Stadtgebiete und Wohnzonen
In Island ändern sich die Tempolimits schnell, sobald du eine Ortschaft erreichst. Du fährst mit 80 km/h und plötzlich gilt 50 oder 30 km/h. Ohne Blitzlichtwarnung.
Nur ein einsames Schild und ein „schwebender“ Zebrastreifen, der dich herausfordert, ihn zu ignorieren. Orte wie Hveragerði und Akureyri machen beim Thema Sicherheit keine halben Sachen. Temposchikanen tauchen in der Nähe von Schulen, Bushaltestellen und überall dort auf, wo Kinder plötzlich auftauchen können. Verpasst du eine, erinnert dich der Unterboden deines Mietwagens.
Asphaltierte Straßen
Das Tempolimit auf asphaltierten Straßen beträgt 90 km/h. Klingt gut, bis du auf eine einspurige Brücke mit unübersichtlicher Kurve und einem Schaf mitten auf der Fahrbahn triffst. Diese Straßen sind in gutem Zustand, aber nicht für Autopilot geeignet. Einheimische rasen. Touristen schwanken.
Den Anschluss zu halten endet oft mit quietschenden Bremsen und fluchenden Mitfahrern. Versuche nicht, den Typen im Hilux zu überholen. Er kennt diese Strecke bei 90 km/h schon in- und auswendig. Du nicht.
Schotterstraßen
Auf Schotterstraßen gilt 80 km/h. Aber rechne nicht damit, sie zu erreichen. Diese Wege fühlen sich locker an, sobald deine Reifen sie berühren. Kurven? Wackelig. Bremsen? Dauert länger als erwartet. Die meisten sind nicht eben.
Furchen, Löcher und weiche Stellen zwingen dich, ständig das Tempo anzupassen. Solche Strecken findest du in den Westfjorden und im Hochland – und auf abgelegenen Pisten. Einheimische drosseln das Tempo instinktiv. Touristen nicht, und so landen sie neben der Straße. Das Limit steht auf dem Schild. Die sichere Geschwindigkeit? Liegt an dir und dem Untergrund.
F-Straßen und Bergstraßen
Für F-Straßen gibt es kein fixes Limit. Über 50 km/h gilt nicht nur als riskant, sondern als verantwortungslos. Die meisten drosseln auf etwa 40 km/h, sobald das Gelände anspruchsvoller wird.
Tourbusse sieht man hier nicht. Diese Routen erfordern Bodenfreiheit, Grip und volle Konzentration. Sie sind nur für echte 4×4-Fahrzeuge gemacht. Mietwagenfirmen verbannen Kleinwagen aus gutem Grund. Dich erwarten steile Anstiege, lose Felsen, plötzliche Flussdurchfahrten und Abgründe rechts und links.
Tempolimits auf beliebten Touristenrouten
Ring Road
Auf der Ring Road gilt meist 90 km/h. Bis du in ein Dorf einfährst und es plötzlich 70 oder sogar 50 km/h sind. Kein Hinweis außer dem einsamen Schild. Touristen übersehen es ständig. Die Straße wirkt offen, gerade und einfach. Dann nimmt jemand eine Kurve zu schnell oder bremst zu spät an einer Kreuzung. Passiert regelmäßig.
Achte auch auf Traktoren, die von Farmen auf die Straße ziehen. Einspurige Brücken tauchen überraschend auf, und manche Tunnel lassen dir kaum Reaktionszeit. Reduziere vor Schotterabschnitten und Tunnelportalen dein Tempo.
Golden Circle
Auf dem Golden Circle variiert das Limit zwischen 70 und 90 km/h. Dieses Tempo hältst du selten lange. Der Verkehr stockt schnell, besonders nahe am Thingvellir-Nationalpark und bei Gullfoss. Da sinkt das Schild und die Geduld aller Beteiligten.
Reisebusse stoppen abrupt. Mietwagen driften zu Aussichtspunkten wie im Spiel „Reise nach Jerusalem“. Du beschleunigst. Dann gehst du im Schneckentempo voran. Dann bremst du scharf, wenn jemand ohne Blinker abbiegt. Die Strecke ist nicht schwer zu fahren, aber flüssig ans Ziel zu kommen, ist eine andere Sache.
Südküste und Arctic Coast Way
An der Südküste steht auf dem Papier 90 km/h. Tatsächlich drückt der Wind dein Auto seitlich und Sand kann dich mitten in der Kurve blenden. Dieser Wert zählt wenig, wenn das Wetter das Kommando übernimmt. Weiter nördlich auf dem Arctic Coast Way ist es ruhiger, aber enger.
Schmale Straßen, unübersichtliche Hügel und Schotter, der plötzlich auftaucht. Einheimische kennen jeden Buckel. Du nicht. Nebel wabert heran. Schnee bleibt länger liegen, als man denkt. Hier geht es nicht um Rennen, sondern darum, zwischen den Linien zu bleiben. Manchmal heißt das: Kriechen, obwohl das Schild 90 km/h anzeigt.
Westfjorde und abgelegene Gebiete
Ein Tempolimit nützt dir in den Westfjorden wenig. Egal, was das Schild sagt. Die Straßen winden sich, ändern sich und verschwinden plötzlich. Mal Schotter.
Dann wieder Asphalt mit unerwarteter Kurve. Rechtlich gilt 80 oder 90 km/h, aber daran wirst du dich nicht annähern. Die meisten drosseln instinktiv auf 30 oder 40 km/h. Schneller wäre unverantwortlich.
Enge Kurven, nicht markierte Abgründe – und Tempolimits? Selten. Hier fährst du nach Gefühl.
Temposchilder, die du kennen solltest
In Island ist es entscheidend, auf Verkehrszeichen zu achten. Sie sind nicht zur Dekoration da! Sie helfen dir, brenzlige Situationen (und Bußgelder) zu vermeiden und dich und deine Mitfahrer sicher ans Ziel zu bringen. Hier die wichtigsten:
Empfohlene Geschwindigkeit
Das sind quadratische blaue Schilder mit weißen Zahlen. Sie zeigen nicht die maximale Geschwindigkeit, sondern empfehlen eine sichere Fahrgeschwindigkeit basierend auf Straßenbedingungen, Kurven oder lokalen Gefahren. Sie sind nicht bindend, doch klug, ihnen zu folgen, besonders auf unbekanntem Terrain.
Weitere nützliche Verkehrszeichen
Tempolimitschilder sind gelbe Kreise mit rotem Rand und schwarzen Zahlen. Sie markieren die maximal erlaubte Geschwindigkeit und werden strikt überwacht.
„Malbik Endar“ bedeutet „Asphalt endet“. Es warnt davor, dass eine Schotterstraße folgt. Reduziere dein Tempo, denn diese Wege können schnell rutschig oder holprig werden.
4×4-Pflichtschilder tauchen vor Flussdurchfahrten oder auf F-Straßen auf. Wenn du eines siehst, vergewissere dich, dass dein Fahrzeug geeignet ist – normale Autos sind nicht erlaubt.
Einbahnbrückenschilder zeigen an, dass nur ein Fahrzeug die Brücke zurzeit überqueren darf. Langsam fahren und dem näheren Fahrzeug Vorfahrt gewähren.
Schilder für Tierdurchgänge warnen, dass Schafe, Rentiere oder Pferde auf der Straße sein können – und oft sind sie es!
Wann du das Tempolimit nicht einhalten solltest
Anpassen an Wetter- und Straßenbedingungen
Tempolimits sind in Island nur ein Ausgangspunkt. Was wirklich zählt, ist die Straße unter deinen Rädern und der Himmel darüber. Gesetzlich musst du deine Geschwindigkeit den Bedingungen anpassen, nicht nur dem Schild folgen. Regen macht Asphalt rutschig.
Nebel reduziert die Sicht auf null. Wind schiebt dein Fahrzeug. Lockerer Schotter raubt den Grip. Selbst im Juli können Stürme im Osten oder Norden ohne Vorwarnung einsetzen. Die einst freundliche 90-km/h-Strecke ist plötzlich gefährlich. Einheimische drosseln automatisch. Touristen nicht—bis sie es müssen. Hier geht es nicht um Regeln, sondern ums Überleben.
Fahren im Winter oder bei Stürmen
Das Tempolimit zählt wenig, wenn Schnee oder Eis die Straße bedecken. Bei Fahrten im Winter verschwinden Straßen unter glattem Schlamm. Was trocken aussieht, ist es oft nicht. Ein Moment auf Glatteis und du rutschst ungebremst zur Seite. Einheimische drosseln ohne zu zögern.
Touristen? Nicht immer. Dann lernen sie es. Ein legales 90 km/h rettet nicht in einem Whiteout. In einem hohen Fahrzeug fängt dich der Wind stärker. Du korrigierst, dann überkorrigierst. Die Sicht fällt rapide. Kannst du nichts sehen? Halt sofort an. Geschwindigkeit hilft hier nicht. Vorsicht tut’s.
Geschwindigkeitskontrollen in Island
Festinstallierte Blitzer: Was dich erwartet
Blitzer kümmern sich nicht, ob du das Schild übersehen hast. Tempolimits gelten per Kamera überall, selbst auf dem Land, wo du denkst, niemand sieht dich. Sie stehen auf grauen Pfosten am Straßenrand.
Keine Lichter. Keine Warnungen. 5–10 km/h drüber? Du wirst trotzdem geblitzt. Die Strafe geht direkt an deine Mietwagenagentur und wird mit einer Verwaltungsgebühr an dich weitergeleitet. Die Polizei verfolgt dein GPS nicht, manche Vermieter aber schon. Wenn du rasst, wissen sie Bescheid—und belasten dich.
Schwellen und „schwebende“ Zebrastreifen
Verkehrsschilder in Island sind nur ein Teil der Kontrolle. In Ortschaften und nah an Schulen übernehmen Bodenschwellen und 3D-Zebrastreifen das Ralentieren. Manche Orte setzen sie alle 20 Meter. Die Höhe variiert.
Zwischen 30 und 91 Zentimetern misst so mancher Schwellen. Du spürst sie alle. Und dann sind da noch die „schwebenden“ Zebrastreifen in Ísafjörður. Sie schweben nicht wirklich, sie sind nur so gemalt.
Der 3D-Effekt täuscht deine Tiefenwahrnehmung und zwingt zum Bremsen. Subtil, aber effektiv. Funktioniert jedes Mal und schützt alle.
Bußgelder bei Geschwindigkeitsüberschreitung in Island
Was wirst du zahlen?
Bußgelder für Rasen in Island sind hart und teuer, besonders für Touristen mit Mietwagen. Die Höhe richtet sich danach, wie stark du das Limit überschreitest.
Verstoß | Limit (km/h) | Limit (mi/h) | Bußgeld (USD) |
+26 km/h in 30–35-Zone | 30–35 | 19–22 | 195 |
+36 km/h in 50–60-Zone | 50–60 | 31–37 | 345 |
+41 km/h in 70-Zone | 70 | 43 | 460 |
+41 km/h in 80–90-Zone | 80–90 | 50–56 | 652 |
Bußgeld bezahlen und sparen
Bußgelder in Island sind nicht nur teuer, sie sind trickreich. Du bekommst sie direkt vor Ort oder per Post zwei Wochen später. Früh zahlen lohnt: Bei Begleichung innerhalb von 14 Tagen sparst du 25 %.
Gilt für alle Bußgelder. Bezahlen per Kreditkarte am Straßenrand, online, per Überweisung oder auf der Post. Bei Mietwagen geht das Bußgeld zuerst an die Vermittlerfirma und landet dann mit Verwaltungsgebühr auf deiner Karte. Schnell zahlen lohnt sich.
Rasen und Mietwagenversicherung: Was Touristen wissen müssen
Wenn du das isländische Tempolimit brichst, riskierst du mehr als ein Bußgeld. Die meisten Mietverträge beinhalten Haftpflicht und CDW, doch bei Tempoverstoß können diese Deckungen erlöschen.
Die Polizei informiert den Vermieter, und das Bußgeld wird samt Gebühren auf deine Karte gebucht. Rechne mit 195–700 USD plus 35–70 USD Verwaltung. Selbst mit Super CDW oder Premium kann Tempoverstoß Teile der Versicherung ungültig machen. Bei Unfall über Limit zahlst du.
Tipps für sicheres und respektvolles Fahren in Island
Bleib auf der Straße und fahre nie abseits
Offroad in Island? Lass es. Ist illegal. Keine Grauzone. Volles Bußgeld, volle Strafe, keine Ausreden. Was wie ein Pfad aussieht, ist keiner. Verstößt du, kostet das 350.000 ISK (~2.900 USD).
Manche zahlen mehr. Wofür? Eine Abkürzung, die die Landschaft jahrzehntelang vernarbt. Moos wächst nicht in Wochen nach. Du siehst den Schaden nicht sofort, aber er bleibt. Einheimische hassen das. Ranger ahnden das. Wenn du das online gesehen hast, Glückwunsch. Du wirst erwischt. Bleib auf der Straße.
Immer Sicherheitsgurt tragen
Gurtpflicht gilt in Island überall: vorn, hinten, sogar auf verlassenen Schotterpisten. Regel: Anschnallen oder zahlen. Polizei kontrolliert häufig, besonders auf befahrenen Routen. Ohne Gurt droht sofortige Strafe.
Rund 150 USD pro Person, ohne Verwarnung. Fahrer und Beifahrer. Egal, ob bei 30 km/h oder 90 km/h. Gesetz gilt auf allen Straßen. Gurt vor Fahrtantritt schließen. Immer.
Lokale Fahretikette beachten
Fahren in Island ist einfach – sei kein rücksichtsloser Tourist. Lass Einheimische überholen. Auf schmalen Strecken weiche auf Haltebuchten aus. Bleibe nicht mitten auf der Straße für Fotos.
Das ist gefährlich und fällt auf. Isländische Fahrer hupen selten – sie melden dich. Und: Tagfahrlicht ist 24/7 Pflicht. Egal, ob Sonne scheint oder nicht. Licht an. Gesetz. Wird überall befolgt.
Außerdem: Immer links überholen.
Alkoholgrenze 0,05 %, also nie trinken und fahren. Beim Überholen von Radfahrern mindestens 1,5 m Abstand halten. So bleibst du auf isländischen Straßen sicher.
Miss das Tempolimit in Island und bezahl dafür
Das Tempolimit ist nicht da, um deine Reise zu ruinieren, sondern damit du sie beendest. Diese Straßen mögen wie ein Traum wirken, aber sie können schnell zuschnappen. Eine Kurve zu schnell, ein Tunnel zu ehrgeizig – und deine Fotopause wird zum Problem.
Kennt die Limits. Haltet euch daran. Spart Geld, Stress und vielleicht Schlimmeres. Die besten Roadtrips sind nicht die schnellsten, sondern die, die du mit einem Lächeln beendest, nicht mit einem Notruf. Brauchst du das passende Fahrzeug? Sieh dir unsere Flotte an und starte sorgenfrei. Island wartet. Fahr vorsichtig.